Lebenslauf

Ich heiße Alexander Dzhyoyev, geboren am 15.10.1984 in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

Als ich auf die Welt kam, wurde sofort festgestellt, dass ich „Asphyxie“ habe und deswegen 40 Minuten nicht atmen konnte. Ich hatte keine Überlebungschancen und lag 2 Wochen in einem Sauerstoffkasten. Die Ärzte sagten zu meinen Eltern, sie sollen mich lieber gleich abgeben, weil aus mir nichts werden kann. Doch meine Eltern beschlossen “wir probieren es aus“ und nahmen mich mit nach Hause.
Zuhause bekam ich viele Massagen, Krankengymnastik, usw.

Mit einem Jahr merkten die Ärzte, dass ich an „dyskinetische Cerebralparese“ leide und gaben mir Medikamente, die ich ziemlich lang eingenommen habe. Als ich 2 Jahr alt wurde, fuhren meine Eltern mit mir zur einer Behandlung nach Yevpatoriia. Dort bekam ich Heilschlammtherapie. Seitdem fuhren wir jedes Jahr dorthin. Mit 3 Jahren fing ich an, langsam zu laufen konnte aber immer noch nicht meinen Kopf halten. Erst mit 4 Jahren war es soweit. Diese Behandlung bekam ich bis mein 8. Lebensjahr.

Mit 8 Jahren wollte ich Zweirad fahren, doch wegen der Koordinationsstörungen war es nicht möglich. Es war aber mein erstes Ziel. Meine Mutter kaufte mir ein Zweirad und ich lernte fahren. Meine Kumpels haben mich einfach drauf gesetzt und sind mit mir rum gerannt, dann ließen sie mich los. Nach ein paar Metern fiel ich um. Danach nahm ich das Fahrrad und ging zu einem „Wolfberg“, setzte mich auf das Fahrrad und fuhr runter, bin aber gleich wieder umgefallen. So trainierte ich jeden Tag. Erst konnte ich nur geradeaus fahren, dann konnte ich rechts und links abbiegen, konnte aber noch nicht absteigen. Meine Kumpels  mussten mich immer auffangen. Meine Mutter dachte, ich überlebe es nicht. Endlich nach 6 Monaten hab ichs geschafft - ich konnte/kann ganz normal Zweirad fahren.
Im Jahr 1995 wanderten wir nach Deutschland aus, und lebten in der Stadt Hof 8 Monate lang.

In März 1996 zogen wir nach Nürnberg um. Im Jahr 1998 lag ich im Krankenhaus der Stadt Nürnberg. Die Ärzte haben versucht, Medikamente gegen meine hyperkinetischen Bewegungen zu finden. Aber es war sinnlos. Sie gaben mir Tabletten durch die ich immer müde war. Meine Lehrerin beschwert sich darüber und wir hörten mit Einnahme der Medikamente auf.
Als ich älter geworden bin, bedarf ich keiner Medikamente mehr. Ich hörte sehr viel von Fitness und Kraftsport. Dann wollte ich selber stärker werden. Durch alle unsere Bekannte lernte ich meinen Trainer Vladimir Kondraschow kennen. Er war ein leidenschaftlicher Bankdrücker. Meine Mutter hat Ihn zu uns nachhause eingeladen. Nach einem Gespräch sagte er: „Ok, wir fangen an“.

Am Mittwoch, den 15.03.2000 kam ich zu ihm und es ging los. An dem Tag machte ich das erste Mal in meinem Leben Bankdrücken mit einer 8 kg schweren Stange.  Das Drücken der Stange ging schwer wegen der Kraft aber auch wegen der Koordinationsstörung. Seit diesem Zeitpunkt trainierten wir 3 mal pro Woche. Wir trainierten alle Muskelgruppen und unser Ziel war die hyperkinetischen Bewegungen zu reduzieren und wie ein nicht behinderter Mensch auszusehen. Nach ein paar Monaten war es deutlich zu sehen, ich fing an, besser zu laufen und meine Bewegungen sind stabiler geworden. Am 17.02.2001 probierten wir das erste Mal alle drei Übungen des Powerliftings: Kniebeugen, Bankdrücken, Kreuzheben. Seit dem trainierten wir ab und zu die drei Hauptübungen.

Am 31.07.2001 starb mein Trainer Vladimir Kondraschow. Erst wusste ich nicht, was ich machen soll und probierte im Fitnessstudio zu trainieren. Aber das war nichts für mich. Dann ging ich ins Verein „1. ASC Nürnberg Süd“. Dort trainiert auch sein Sohn. Sie nahmen mich und seit 15.04.2002 Trainiere ich in dem Verein. Seit dem wollte ich auch an Wettkämpfen teilnehmen, bei den nicht behinderten Menschen und Trainierte die drei Hautübungen viel öfter. Nach einem dreivierteljährigen Training im Verein war es endlich soweit und ich fuhr am 14.12.2002 zu meinem ersten Bankdrückenturnier. Erstes Mal und erster Pokal. Das war für mich etwas Besonderes. So Trainiere ich weiter beim 1. ASC Nürnberg Süd Verein und darf auch bei Wettkämpfen für TSV Altenberg bei nicht behinderten Menschen teilnehmen.

11.08.2003